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TRENDS | clever & charmant 15 Die Originalzutaten des Birchermüesli 1 Haferflocken für die Energie Das Getreide ist sehr gesund: Zum einen spenden die Haferflocken langanhaltende Energie, da sie aus komplexen Kohlenhydraten und Eiweiss bestehen. Zum anderen enthalten sie wichtige Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballast - stoffe. Die Haferflocken werden mit Wasser eingeweicht. 2 Apfel für die Vitamine und Mineralien Äpfel sind reich an Kalium und Vitamin C. Ausserdem enthalten sie Calcium und Magnesium. Die ersten Birchermüesli-Rezepte verlang- ten übrigens, dass man den Apfel samt Kerngehäuse in das Müsli hineinreibt – wohl für die Extraportion an wertvollen Ballaststoffen. 3 Nüsse für den Knack Haselnüsse sind reich an Vitamin E, B und K, Eisen, Potassium und Magnesium – um nur einige Inhaltsstoffe zu nennen. Mandeln ent - halten gesundes Fett, Eiweiss und Kohlenhydrate. Ausserdem liefern sie Kupfer und Zink. Ob Haselnüsse oder Mandeln – beide verleihen dem Birchermüesli auch eine knackige Textur. 4 Zitronensaft für die Säure Im Zitronensaft sind Phosphor, Pektin und natürlich auch Vitamin C enthalten. Neben gesunden Inhaltstoffen ist die Zitrone für den frischen Geschmack und eine angenehme Säure verantwortlich. 5 Gezuckerte Kondensmilch für die Nostalgie Sie fragen sich wohl, warum diese Zutat? Ganz einfach. Milch war zu Birchers Zeiten mangels Pasteurisierung oft nicht die beste Wahl. Gezuckert und kondensiert verlieh sie dem Müesli hingegen zusätz- liche Süsse und etwas Fett. BIRCHERMÜESLI – VON DER SCHWEIZER ALP IN DIE WELT D'Spys, wie Dr. Maximilian Oskar Bircher-Benner seine «Apfeldiätspeise» auch nannte, wurde in seinem Sa- natorium Lebendige Kraft populär. Sie war Teil einer Rohkost-Diät zur Behandlung der Patienten – und zu Beginn auch seiner eigenen Gelbsucht. Inspiration dazu erhielt Bircher-Benner während einer Berg- wanderung, als ihm eine Sennerin eine solche Spei- se servierte. Diese Legende passt zur Gedankenwelt des beginnenden 20. Jahrhunderts. Damals lag eine gesunde, kontrollierte Lebensführung voll im Trend und Schweizer Sanatorien wie jenes von Dr. Bircher- Benner wurden zu renommierten Zentren der Ge- sundheit – mit gewisser Ähnlichkeit zu so manchem Grand Hotel. So erlangte die vermeintlich karge Mahlzeit internationale Bekanntheit und weite Ver- breitung. Im Gegensatz zu heute wurde sie übrigens nicht als «z'Morge», sondern zuerst als Vorspeise, spä- ter als Abendessen serviert.
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Moderne Biernostalgie