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8 clever & charmant | Weihnachtstradition Der Geist von Weihnachten ist für alle spürbar Die TopCC Familie ist eine multikulturelle: Nicht alle feiern Weihnachten. Die Sentiments hin- gegen, die hierzulande oft mit «weihnachtlich» umschrieben werden, sind absolut universell. Eine schöne Erkenntnis gleich zu Beginn. Es gibt viel mehr, dass die Menschen rund um den Globus verbindet, als man gemeinhin denkt. Obwohl die Lebensgeschichten von Isabella Ibrahimovic (Bosnien), Bende Odonics (Un- garn), Maimouna Beye (Senegal), Berfin Kabukcu (Türkei) und Christina Spielmann (Thailand / Spanien / Schweiz) nicht unterschiedlicher sein könnten, erzählen sie alle mit viel Wärme und Herzlichkeit von den Momenten des Zusammenseins während dieser Zeit. Und dies obwohl für einen Teil von ihnen aufgrund ihrer Religion das Fest eigentlich gar keine Rolle spielt. Schuhe putzen in Ungarn Nicht ganz unerwartet, sind die Weihnachtstraditionen in Ungarn denen in der Schweiz nicht unähnlich. Wenn am 6. Dezember der Nikolaus vorbeikommt, droht den unartigen Kindern auch die csapás (Fitze). Aber vom ungarischen Samichlaus gibt es kein Chlaussäckli. Um an die Leckereien heranzukommen, putzen die Kinder in Ungarn einen ihrer Schuhe auf Hochglanz und stellen diesen dann aufs Fenstersims. Ist er sauber genug, dra- piert der Samichlaus fein säuberlich Süssigkeiten, Nüsse und Mandarinen rund um den Schuh. «Ja, um die Schuhe herum, nicht in den Schuh», bestätigt Bende Odonics die Nachfrage nach der etwas unüblich anmutenden Hand- lungsweise des Nikolauses. Der 22-jährige stammt aus Esztergom, der ehemaligen Hauptstadt des Königreichs Ungarn, direkt an der Grenze zur Slowakei. Als er dann über eine weitere Weihnachtstradition spricht, verzieht er etwas angewidert das Gesicht. Es geht um Halàszlé, eine Fischsuppe, die an Weihnachten in Ungarn einfach dazu gehört. «Sie sieht gut aus, aber ich mag sie gar nicht. Im Gegensatz zu meinem Bruder und meinem Vater», schmunzelt er. Zu Bendes Glück bietet die ungarische Weihnachtsküche auch Spezialitäten wie gefüllte Eier, frittierte Buletten und Schinkenröllchen, die seinen Ge - schmack besser treffen. Bende Odonics (Ungarn) Lichterketten in Saint-Louis Von Ungarn geht's nach Saint-Louis, an die senegalesi- sche Küste. Der Winter ist hier aufgrund der geographi- schen Lage nicht mit unserem vergleichbar. «Es ist zwar etwas kühler als im Sommer, aber kälter als 15 Grad wird es nicht», lacht die 19-jährige Maimouna Beye, die im TopCC St. Gallen zur Detailshandelsfachfrau ausgebildet wird. Und obwohl der Senegal sowohl muslimisch wie auch christlich geprägt ist, ist die Stadt den ganzen De- zember über mit unzähligen Lichterketten geschmückt. «In Saint-Louis gab es jeweils am 25. Dezember ein Menu aus Poulet mit Sauce und Salat. Wie immer sassen wir für dieses Festmahl um einen grossen Teller auf einer speziellen Decke am Boden», beschreibt Maimouna ihre

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Maimouna Beye (Senegal) Weihnachtstradition | clever & charmant 9 Wie immer sassen wir für dieses Fest­mahl um einen grossen Teller auf einer speziellen Decke. Isabella Ibrahimovic (Bosnien) Weihnachterinnerung in der alten Heimat. Vor viereinhalb Jahren zog die Familie nach Oberuzwil. «Seither haben sich die Weihnachtsgewohnheiten etwas geändert», er- zählt Maimouna, «mein Vater arbeitet als Koch in einem Hotel und die Weihnachtsmenüs haben sich darum mitt - lerweile sehr ‹verschweizert›». Die Racletteliebhaberin aus Bosnien Eine ähnliche Tendenz lässt sich bei Isabella Ibrahimovic feststellen. Auf die Frage nach Weinnachtsspezialitäten aus ihrer Heimat Bosnien stimmt sie eine Lobeshymne aufs →

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