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«Man schaut, dass die Anzahl der Dekorationen immer eine ungerade ist. Das ist schöner fürs Auge.» Daniela Stadelmann
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GENUSSVOLL EINKAUFEN | clever & charmant 23 Die Kunst des Plattenlegens Sie planen ein Osterevent für viele Leute? Wollen aber nicht zu viel Arbeit? Dann wenden Sie sich doch vertrauensvoll an Daniela Stadelmann, Vize-Schweizermeisterin im Fleischplattenlegen und Mitarbeiterin im TopCC Rothrist. Das Fleischplattenlegen ist eine Kunst. Es geht um Sorgfalt und Kreativität. Aber auch um eine richtige Kalkulation und nicht zuletzt: den Geschmack. Seit einiger Zeit werden die Besten des Landes in dieser Disziplin offiziell gekürt. Unter ihnen ist auch Daniela Stadelmann, 38, aus Reiden und Mitarbeiterin im TopCC Rothrist. «Ich habe schon viermal am Wurstplatten-Wettbewerb vom Ausbildungszentrum (ABZ) in Spiez teilgenommen», erzählt sie und erklärt, was für sie den Reiz des Wettbewerbs ausmacht: «Man kann sich mit anderen messen und obwohl die Zutaten mehrheitlich für alle gleich sind, kommen viele Variationen hervor, sodass eben doch nicht alles gleich ist. Das ist das Spannende.» Der Plattenbau «Klassische Zutaten einer Wurstplatte sind immer Salami, Schinken, Bündnerfleisch und Rohschinken», weiss Daniela. «Es sind aber keine Grenzen gesetzt. Man kann auch Kundenwünsche einbauen oder saisonale Produkte mit einbeziehen.» Früher hat man Trockenfleisch und Aufschnitt getrennt. Heute spielt man mit den Farben, auch Käse sind eine willkommene Abwechslung auf den heutigen Platten. Neben den Hauptdarstellern gibt es die Garnitur. Sie ist der Eyecatcher. Es ist jedoch Vorsicht geboten. Insgesamt sollte die Garnitur 20 Prozent der Gesamtplatte nicht überschreiten. Eine gestalterische Grundregel lautet: Nur ein einzelner Garniturplatz, dafür dieser mit mehreren Sorten. Früher hatte man meist Silberzwiebeln, Gurken, Eier und Tomaten. «Heute wird auch mit Antipasti oder getrockneten Früchten dekoriert», erklärt Daniela. Um das Thema der Platte zu erläutern, dürfen bei Wettbewerben noch weitere Dekorationselemente eingesetzt werden: «Eines meiner Hobbys sind Gesellschaftsspiele. Und so habe ich das als Thema genommen und zum Dekorieren Jasskarten, Würfel, Schachfiguren und ähnliches verwendet», erinnert sich Daniela. Ihre frei gewählte Zutat möchte sie als Metzgerei-Mitarbeiterin kaum verraten: «Parmesanröllchen», lacht die ausgebildete Detailhandelskauffrau, «denn es gibt beim Wettbewerb zwar eine grosse Auswahl an Fleisch, aber nur eine kleine an Käse.» Achtet beim Plattenlegen auf Genauigkeit und Farbvielfalt: TopCC-Mitarbeiterin Daniela Stadelmann Osterplatte à la Daniela Für eine Osterplatte hat Daniela schnell überzeugende Ideen parat: «Ein Roastbeef, Parmaschinken oder geräucherte Entenbrust. Dazu beim Bäcker ein Brot in Form eines Hasen bestellen oder selber machen – und schon hat man etwas Spezielles.» Reizvoll ist es auch, auf Platten mit anderen Formen oder mal mit Fisch oder anderen Produkten zu arbeiten, findet Daniela. Auch mit Käse lasse sich noch so einiges anstellen. Einen letzten Tipp gibt uns die Vizemeisterin noch mit auf den Weg: Das Fleisch sollte nicht den Geschmack der Dekoration annehmen. Es empfiehlt sich daher, immer eine Folie, ein Salatblatt oder eine kleine Bambusschale darunterzulegen. •