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34 clever & charmant | GENUSSVOLL EINKAUFEN Flüssiges zum Fondue Es ist wieder Fondue-Zeit! Wir verraten Ihnen, welche Getränke zum Schweizer Nationalgericht am besten passen. Weinbegleitung In der Westschweiz wird zum Käsefondue traditionell Weisswein getrunken – und hier besonders Weine, die aus der Chasselas-Traube gekeltert werden, im Wallis Fendant genannt. Der Chasselas ist ein sehr weicher, geschmeidiger und runder Wein mit einem zarten Aroma von Butter und Haselnuss. Und weil erlaubt ist, was schmeckt, darf es durchaus auch einmal ein kräftiger, gerbstoffarmer Rotwein sein, der gegen die Wucht des Käses «anstinken» kann. Zum Beispiel ein guter Pinot Noir der Schmid Wetli AG aus der Schweiz. Bier Wenn Sie Bier zum Würzen Ihres Fondues verwenden, empfiehlt sich auch Bier als Getränkebegleitung zu wählen. Bieten Sie Ihren Gästen ausserdem Laugenbrezeln statt normalem Weissbrot an, dann wird aus einem Schweizer Käsefondue im Handumdrehen ein Münchner Fondue. Die TopCC-Biersommelière Daniela Schönenberger empfiehlt dazu das Pilgrim Triple Blonde. Wasser Käse ist sehr salzhaltig. Wer zu wenig Flüssigkeit aufnimmt, muss am nächsten Tag mit Durst rechnen. Insbesondere wenn alkoholische Getränke gereicht werden, sollte man zum Ausgleich immer Wasser in ausreichender Menge zu sich nehmen. Egal, ob mit oder ohne Kohlensäure. Tee Viele schwören auf die Wirkung von Schwarztee auf den Magen. Studien belegen, dass sich die enthaltene Gerbsäure positiv auf die Verdauung eines üppigen Käsefondues auswirkt. Wer unter Magenbrennen leidet, sollte keinen Schwarztee trinken, sondern Pfefferminze: Die ätherischen Öle der Minze regen die Gallensekretion an und unterstützen damit die Verdauung. Kirsch Kirsch im und zum Fondue ist keine Schnapsidee. Wichtig: Das Destillat soll erst kurz vor dem Servieren ins Fondue gegeben werden – je nach Intensität zwischen 2 und 5 cl pro Person. Wird er pur getrunken, ist ein weiches, gehaltvolles Mundgefühl das Zeichen für Qualität. •
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Von der Pflaume zum Pflümli Sie ist ein Schweizer Original: die Löhrpflaume. Nie gehört? Die alte Steinobstfrucht ist eine der besten Brennsorten überhaupt, lässt sich in der Küche vielseitig verarbeiten und schmeckt auch frisch vom Baum. Es war um das Jahr 1850, als im Kanton Bern – genauer gesagt in der Gegend von Oberruntingen – die Löhrpflaume gefunden wurde. Sie war nicht das Ergebnis einer gezielten Züchtung, sondern eine glückliche Fügung der Natur. Der Zufallssämling überzeugte mit wünschenswerten Eigenschaften: widerstandsfähig, anspruchslos und gross im Geschmack. Das gelblichgrüne Fruchtfleisch ist weich, ziemlich saftig, süss, würzig und mit einem kräftigen Aroma gesegnet. Die Frucht ist kugelig und ungefähr so gross wie die Mirabelle. Auf der dem Schatten zugewandten Seite leuchtet sie vereinzelt dunkelgelb. Die Pflaume wächst an sehr kurzen Stielen und besitzt eine pflaumentypische feine Bauchnaht. Wird die Löhrpflaume frisch verzehrt, entfaltet sich ihr süsser Geschmack, der mit sehr feiner Säure unterlegt ist. Im Hausgarten angebaut kann sie aber auch sehr gut in der Küche für Marmelade oder Kompott verwendet werden, gedörrt oder als Kuchenbelag Herzen höherschlagen lassen. Am besten schmeckt sie übrigens, wenn sie von selbst vom Baum fällt. und Frucht. Kenner wissen: Die Pflaumenaromen und das Bouquet von Marzipan eines «Pflümli» ergänzen einen guten Kaffee perfekt – als «Seitenwägeli» getrunken versteht sich. Speziell für die anstehende Zeit produziert Etter einen einzigartigen Likör – auf der Grundlage eines naturreinen Fruchtbrands von der Löhrpflaume. Dazu werden nach einem hauseigenen Rezept Gewürze, wie beispielsweise Zimt, Nelken oder auch Koriander hinzugefügt. So findet man die Löhrpflaume nicht mehr nur unter ihrem angestammten Baum, sondern auch immer öfter unter dem Tannenbaum. • Ideale Brennsorte Mit ihrem ausserordentlichen Aroma und dem hohen Zuckeranteil geniesst die Löhr- oder auch Zuckerpflaume in der Schweiz aktuell als Brennsorte höchsten Stellenwert. Man vergleiche nur die Mengen, die benötigt werden: Für einen Liter Brand braucht man zum Beispiel 30 Kilo Vogelbeeren oder 29 Kilo Himbeeren, 16 von der Williamsbirne, zwölf von der Hauszwetschge, aber nur rund zehn von der Löhrpflaume. Die Schweizer Destillerie Etter hat sich vor langer Zeit entschieden, ihr «Pflümli» traditionell aus der kleinen Löhrpflaume herzustellen. Die anschliessende Reifezeit von zwei bis drei Jahren rundet den Fruchtbrand ab und bewirkt eine Harmonie zwischen Alkohol Der Weihnachtspflümli von Etter – pur, als «Kir Noël» (3 cl Weihnachstpflümli und 10 cl trockener Schaumwein) oder als Dessert mit Vanille-Eis.