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Wallis Hort der Schweizer Weinkultur
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GENUSSVOLL EINKAUFEN | clever & charmant 35 Die Schweiz – ein Land voller Vielfalt: Die idyllischen Landstriche, deren Bewohner und Kultur machen sie so einzigartig. Wichtiger Bestandteil dieser Kultur sind die zahlreichen Spezialitäten. Käsesorten wie Greyerzer oder Emmentaler, Schokolade u.v.m. fachen die Geschmacksnerven nicht nur von Feinschmeckern an. Bemerkenswert: die grosse Dichte von Spitzen-Restaurants. Was aber fehlt in diesem Reigen vollendeten Genusses? Richtig, Weine von internationaler Güte, mit dem jeder Geniesser Risotto, Salami und Polenta aus dem Tessin zu kombinieren weiss. Oder dürfen es Silberfelchen, Forelle und Hecht aus einem der zahlreichen Seen sein? Vielleicht ein Longeole und Kardonen-Auflauf aus Genf, Capuns aus Graubünden oder Mostbröckli aus dem Appenzellerland? Und da auf den ca. 15'000 Hektar Schweizer Weinbaugebietes mehr als 240 Rebsorten wachsen, sind derartige Variationen fast unzählbar. Vom Weiss- zum Rotwein Auffallend ist die Veränderung, die der Schweizer Weinbau und die Schweizer Weine in den letzten drei Jahrzehnten erfahren haben: War das Land vormals für seine Weissweine bekannt, so werden seit etwa 15 Jahren mehrheitlich Rotweine produziert. Der Schweizer Wein zeichnet sich durch seine sprichwörtliche Vielfalt aus. Dennoch gibt es eine Besonderheit, die den Anbau eidgenössischen Rebensaftes eint: Alle Weingebiete werden von Gletschermoränen – das sind eiszeitliche Gesteinsablagerungen – dominiert. Was vor etwa 110'000 Jahren begann, fand vor vergleichsweise kurzer Zeit – was sind schon 15'000 Jahre? – sein Ende. Eine weitere Gemeinsmkeit: Alle grossen Schweizer Seen beheimaten an ihren Ufern Weinbaugebiete. Der Grund: Das Wasser reflektiert im Sommer die Sonnstrahlung, sorgt also für ein mitunter fast mediterranes Klima. An kälteren Tagen schützt es durch den Temperaturausgleich – nicht nur – den Wein vor Frost. AOC (Appellation d’Origine Contrôlée) ist ein Schutzsiegel für bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Frankreich und der Schweiz wie etwa Wein, Champagner, Calvados, Butter, Käse und Olivenöl. An dieser Stelle liesse sich noch trefflich über zahlreiche weitere Facetten der Schweizer Weine philosophieren, doch wir wollen uns noch einem ganz speziellen Weinbaugebiet widmen, dem Wallis. Wallis – Weinparadies an der Sonne Was zeichnet das wichtigste Schweizer Weinbaugebiet entlang der oberen Rhône aus? Es ist das besonders trockene und sonnige Klima mit mehr als 2'500 Sonnenstunden und nur 650 Millimeter Regen pro Jahr, das die spektakulären, oft terrassierten Weinberge reiche Ernte trägen lässt. Der herbstliche Föhn und ein kräftiger, heisser Wind begünstigen insbesondere die Reifung später, häufig endemischer Sorten. Dadurch wird der Anbau von Reben in höheren Lagen möglich. So sind in der Walliser AOC 31 weisse und 22 rote Rebsorten zugelassen. → Kein See in der Nähe? Oft folgen die Weingebiete einem Flusslauf. Beispiele gefällig? Der Oberlauf der Rhône wird vom Chablais und den Weinbaugebieten des Wallis gesäumt. Und auch an Aare, Limmat oder Rhein zieren pittoreske Weinberge stellenweise die malerischen Mäander des Wassers. Sechs Anbaugebiete, 62 AOC Die 62 AOC der 26 Schweizer Weinbaukantone teilen sich auf sechs Anbauregionen auf: Das sind die Drei-SeenRegion, der Kanton Waadt, das Gebiet um Genf, das Wallis, das Tessin und die Deutsch-Schweiz. Übrigens: WALLISER WEIN- UND FESTKULTUR • Frühjahr des Weins in Salgesch: www.salgesch.ch • Offene Weinkeller im Wallis: www.lesvinsduvalais.ch • «Amigne on the Road» in Vétroz: www.amigneontheroad.ch • Vinea in Sierre: www.vinea.ch • Wii-Grill-Fäscht in Visperterminen: www.heidadorf.ch