Seitenzahl 40
40 clever & charmant | GENUSSVOLL EINKAUFEN «Seit der Krise arbeitet unser Team noch enger zusammen. Es ist ein neuer Spirit entstanden.» Michel Berliat, TopCC-Kunden-Fachberater Michael Berliat, TopCC St.Gallen, betreut seine Kunden mit 15 Jahren Gastronomie-Erfahrung. Phase 2: Reaktion Nach der ersten Phase einer Krise kommt, so erklärt es die Forschung, die Phase der Reaktion. Zum Beispiel das Akzeptieren der Situation oder das Suchen nach Lösungen. «Die Reaktionen der Kunden waren extrem unterschiedlich», weiss Michel Berliat, «von Existenzangst bis hin zur Freude, endlich mal weniger Arbeit zu haben oder mal runterzufahren und die freien Tage geniessen zu können. Einige Kunden waren einfach froh, dass man ihnen zuhört, ihnen Mut macht, sie motiviert. Manche fanden kreative Lösungen wie die Umstellung auf Take-Away und Lieferservice oder nutzten die Zeit für einen Umbau oder die Renovation des Lokals.» «Für unsere Gastronomiekunden konnten wir während dieser Zeit durch unseren Einkauf sehr schnell viel Take-Away-Geschirr auftreiben», ergänzt Ivo Räber. «Auf diese Weise gelang es einigen Gastronomen immerhin noch, etwas Umsatz zu generieren.» Das grösste Problem war, dass die Gastronomie lange im Blindflug unterwegs war. Die neuen Spielregeln waren lange völlig unklar, was zu grosser Planungsunsicherheit führte und jede Massnahme zu einem weiteren Risiko machte. Die Zusammenarbeit nach der ersten Phase gestaltete sich in der Folge völlig neu. «Am Anfang war es schwierig, überhaupt an eine Zusammenarbeit zu denken», so Ivo Räber, «viele hatten nach dem ersten Schock den Kopf noch nicht richtig frei für neue Vorschläge und innovative Ideen. Ich konnte meine Kunden oft nur insoweit unterstützen, als ich immer ein offenes Ohr hatte und versucht habe, sie so gut es ging zu motivieren. Da ich mit verschiedensten Kunden in engem Kontakt war, hatte ich mit der Zeit einen sehr guten Überblick, wie unterschiedliche Betriebe mit der Krise umgehen. Dank dieser Helikopterperspektive konnte ich meine Kunden auch mit Best-Practice-Ratschlägen unterstützen und ihnen aufzeigen, welche Massnahmen bei anderen Kunden erfolgreich waren und welche nicht. Diese Aussensicht war vor allem für kleinere Betriebe, die nicht breit vernetzt sind und wenig Ressourcen haben, sehr wertvoll.» Phase 3: Bewältigung Auch bei TopCC hatte der Lockdown einige Veränderungen zur Folge. Die TopCC-Aussendienstmitarbeiter hatten das Glück, dass sie in ihrem Markt mitarbeiten konnten. «Wir wurden von einem Tag auf den anderen zu Innendienst-Mitarbeitern und waren dadurch zum Glück nicht von der Kurzarbeit betroffen», schildert Ivo Räber die Auswirkungen auf seinen Job. Michel Berliat war auch froh, «überhaupt eine Arbeit zu haben, im Gegensatz zu vielen meiner Kunden. Das hatte für mich aber noch mehr positive Aspekte», erzählt er. «Ich lernte das Sortiment im Markt noch besser kennen und auch das Team in St. Gallen. Ich bin stolz darauf, dass wir so tolle Mitarbeitende haben, die sich jeden Tag mit vollem Elan füreinander und für unsere Kunden einsetzen.» Auch Ivo Räber kann positive Lehren aus den vergangenen Monaten ziehen, in denen er mithalf, Regale zu füllen, aufzuräumen und Lieferungen vorzubereiten. «Das, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in dieser Zeit an der Kasse, am POS und allgemein leisteten, war unglaublich und verdient meinen grössten Respekt. Jeder leistete in dieser Zeit seinen persönlichen Beitrag, dass die Versorgung der Bevölkerung jederzeit gewährleistet werden konnte. Darauf dürfen wir auch stolz sein und das hat uns als Team noch stärker zusammengebracht. Mir
Seitenzahl 41
41 «Dank dieser Helikopterperspektive konnte ich meine Kunden mit Best-PracticeRatschlägen unterstützen.» Ivo Räber, TopCC-Kunden-Fachberater wurde wieder mal bewusst, was es heisst, ein TopCC-Mitarbeiter zu sein, der täglich im Grosshandel arbeitet und einiges an Gewicht herumtragen muss. Zudem wurde mir wieder einmal die Vielfalt unserer Produkte aufgezeigt. Ein persönlicher Aspekt ist zudem, dass mir klar wurde, dass auch im beruflichen Umfeld nichts selbstverständlich ist und sich alles sehr schnell ändern kann. Und last but not least, dass mir der persönliche Kundenkontakt sehr gefehlt hat.» Phase 4: Neuorientierung Leider haben die beiden Kunden-Fachberater kein generelles Geheimrezept, um den Neustart erfolgreich meistern zu können. Es wird realistisch betrachtet für viele Betriebe weiterhin sehr hart bleiben, sagen sie: «Wir sind jedoch überzeugt, dass wir mit der nötigen Portion Optimismus, Mut und Motivation viel erreicht können. Je schneller man sich mit den neuen Gegebenheiten auseinandersetzt und diese auch als Chance betrachtet, desto grösser ist die Erfolgswahrscheinlichkeit.» Ivo Räber, TopCC Rümlang, ist bereits seit 7½ Jahren für TopCC «on the road». Zumindest in Sachen Urlaub ist die Neuorientierung bei Ivo Räber und Michel Berliat gewiss: Ganz nach dem Motto «Warum in die Weite schweifen, wenn das Schöne liegt so nah» bleiben sie im Sommer in der Schweiz und in der Umgebung. «Wir werden die Seen, Berge und die feine Küche geniessen und dadurch gerne unsere Binnenwirtschaft unterstützen.» •